Ankommen

Inhaltsverzeichnis

Nun war es soweit, der Abschied auf der Arbeit war getan, die Sachen gepackt, letzte Handgriffe in der Wohnung vollzogen. Dank einer liebenswerten Kollegin wurde ich zum Bahnhof gebracht und meine Hoffnung in die Pünktlichkeit der deutschen Bahn war noch vorhanden. Mein Koffer und der Wanderrucksack warteten im unteren Abteil während ich zwischen Müdigkeit und der Angst, etwas vergessen zu haben, hin und her schwankte.

Der Flug

Nach der Ankunft in Berlin wurde ich noch von meiner Mutter und meinem Opa begrüßt, was den Anfang der Reise und den Abschied von Deutschland emotional nicht einfacher gemacht hat. Gepäckabgabe, Sicherheitskontrolle, den Abflugschalter finden, alles soweit bekannt, sogar im gleichen Flughafen. Dann ging der Spaß mit dem ersten Flug in der Business-Klasse los.

Blick auf den Sitz in der Business Class, meine Beine fast komplett ausgestreckt

So viel Platz

Mit meiner Größe finde ich mich ja an vielen Orten fehl am Platze, dazu gehören Flugzeuge ganz besonders. Doch endlich habe ich nicht nur genug Beinfreiheit, es ist geradezu absurd viel Platz. Auf beiden Flügen hatte ich sogar das große Glück, keinen Sitznachbarn neben mir zu haben, was mir den Wechsel an den Fensterplatz ermöglichte. Empfangen wird man erstmal mit einem Getränk, vier Säfte waren zur Auswahl. Sobald das Flugzeug in der Luft ist, wird die Speisekarte (ja, wirklich) an den Platz gebracht.

Speisekarte der Bordgastronomie

Die Speisekarte

Was folgte war wirklich erstaunlich: Das Tablett war mit einem Deckchen überzogen, darauf standen fünf verschiedene Gefäße für das Essen. Bei der Getränkewahl nahm ich Rotwein, man gönnt sich ja sonst nichts. Es folgte noch der Hauptgang und zwei angebotene Brötchen. Obwohl der erste Flug nur drei Stunden ging, probierte ich wohl genährt den Liegemodus des Sitzes aus und siehe da, tatsächlich konnte ich so etwas schlafen.

Das Einsteigen in den zweiten Flug war etwas chaotisch, anstatt Schlangen bildeten sich Trauben. Selbst nach dem Betreten des Flugzeuges dauerte es bis zum Start noch, die Vorbereitungen wie etwa das Tanken waren nicht komplett abgeschlossen. Ansonsten gleiches Spiel, der Sitz am Fenster war frei für mich, Speisekarte, Essen war lecker. Diesmal gab es noch ein Paket an Hilfsmitteln (Ohrstöpsel z.B.) vor dem Start. Also ließ ich berieseln und fiel schon bald in den Schlaf. Bis dann das Licht an ging, es Frühstück gab, und ich schon bald aus dem Fenster schauend den Anflug auf Dhaka verfolgte.

Blick aus dem Fenster eines Flugzeuges auf grüne Landschaften

Der Anflug

Die Einreise in das Land

Der erste Eindruck war natürlich von der Hitze geprägt. Halb müde stolpere ich aus dem Flugzeug und laufe wie automatisch durch den Flughafen, bis ich zur Passkontrolle komme. Mit meinem händisch ausgefüllten Visum und dem “Beipackzettel” wird natürlich Absprache mit Kollegen gehalten. Auch das im Flugzeug ausgefüllte Dokument mit dem Grund meiner Einreise - “Hausmann” - sorgt für Erheiterung. Der Mann, der mich auf dem Flug beim Ausfüllen der Einreisedokumente noch fragte, ob mit Visa-Nummer seine Kreditkarte gemeint ist, ist dann schon mit seinem kurz vorher ausgestellten Visum in das Land gelassen worden. Nach ein paar weiteren gefühlten Minuten, in dem der Grenzbeamte leise vor sich hinsprechend in seinen Computer schaut, bekomme ich meine Dokumente mit einem Lächeln und dem folgenden unerwarteten Zitat zurück.

Entschuldigen Sie bitte die Verzögerung.
Der Grenzbeamte nach der Pass- und Visakontrolle

Kurz danach wird auch schon das Gepäck angekündigt, mein Koffer und der Rucksack liegen unversehrt bereits auf dem Gepäckband. Auf dem Weg nach draußen entscheide ich mich spontan für den falschen der zwei möglichen Ausgänge und laufe direkt in die Masse von wartenden Taxifahrern, die mich natürlich alle in die Stadt bringen möchten. Nach mehrmaligem Ablehnen finde ich wieder in den Flughafen hinein und sehe beim zweiten Ausgang die freudigen Gesichter von Katharina und dem Fahrer ihres Teams. Anscheinend ist mein Flug auf mysteriöse Weise vom Flightradar verschwunden, sodass über meine Ankunft etwas Sorge geherrscht hat. Nun geht es direkt zur neuen Unterkunft, durch den Trubel der langsam erwachenden Stadt. Dabei wird mir beim Anblick des Verkehrs schnell klar, dass ich hier wohl so schnell nicht selbst mit einem Auto fahren werde.

Der erste Tag

Natürlich wird zuerst die Wohnung inspiziert, es ist einfach soviel Platz vorhanden. Neben dem zentralen Wohnzimmer gibt es vier durch Türen getrennte Zimmer, alle mit eigenem Bad. Wir bekommen das größte, allerdings besteht dessen Tür aus Milchglas, während die restlichen aus durchaus hübsch gemachtem Holz sind. Klimaanlagen gibt es überall, genau so wie die herum stehenden Luftfilter. Die sind nicht nur wegen des neugierig schauenden Katers Findus vonnöten, da Bangladesch - und Dhaka insbesondere - doch sehr durch Luftverschmutzung geprägt ist1.

Mit dem Flug immer noch in den Knochen und wegen des Jetlags nicht dem Schlafen nachgebend mache ich mich zuerst an meine Technik, der Mini-PC will an die beiden vorhandenen Bildschirme angeschlossen werden. Im Hintergrund arbeitet die Haushaltshilfe, welche sich vermutlich auch fragt, warum meine Tastatur so laut klackern muss. Irgendwann ist es dann auch genug für mich und ich verabschiede mich bereits von ihr, um mich hinzulegen. Der Rest des Tages verläuft nach dem sehr notwendigem Nickerchen eher entspannt, die Wohnung verlasse ich vorerst noch nicht.

Blick auf einen Schreibtisch mit Stuhl, links und rechts zwei Fenster bis zum Boden

Arbeitsplatz


  1. aktuell Platz 21 in https://www.iqair.com/world-air-quality-ranking (abgerufen am 27.07.25) ↩︎